Keloid / Wildfleisch Behandlung

1. Was sind Keloide?

  • Keloide sind übermäßige Narbenbildungen, die durch überschießendes Wachstum von Kollagen nach einer Hautverletzung entstehen. Sie wachsen über das ursprüngliche Wundgebiet hinaus und können Symptome wie Schmerzen, Juckreiz und Dehnung der Haut verursachen.
  • Häufigkeit: Keloide treten häufig bei jungen Erwachsenen auf, insbesondere bei Menschen mit dunklerer Hautfarbe, und können nach verschiedenen Hautverletzungen wie Operationen, Verbrennungen und Piercings entstehen. (Quelle: National Institutes of Health (NIH))

2. Ursachen und Risikofaktoren für Keloide

  • Genetische Veranlagung: Eine familiäre Veranlagung spielt eine große Rolle bei der Entstehung von Keloiden. Menschen, die eine familiäre Vorgeschichte von Keloiden haben, haben ein höheres Risiko, selbst welche zu entwickeln. (Quelle: American Academy of Dermatology)
  • Hormone: Hormonelle Veränderungen, wie sie während der Pubertät, Schwangerschaft oder den Wechseljahren auftreten, können die Bildung von Keloiden begünstigen. (Quelle: Journal of the American Academy ofDermatology)

3. Symptome von Keloiden

  • Keloide können rot, lila oder dunkelbraun erscheinen und können harte, erhabene, glänzende Stellen auf der Haut bilden.
  • Betroffene stellen oft Symptome wie Juckreiz, Schmerzen und Empfindlichkeit fest. Manchmal können sie auch in Bereichen auftreten, die durch Reibung oder Druck reizempfindlich sind. (Quelle: PubMed Central)

4. Behandlungsmöglichkeiten für Keloide

  • Chirurgische Entfernung:
    • Die chirurgische Entfernung eines Keloids ist eine gängige Methode. Allerdings besteht ein erhebliches Risiko, dass das Keloid nach der Operation wieder auftritt, insbesondere ohne ergänzende Therapien.
    • Eine Studie zeigte, dass die Rezidivrate nach chirurgischer Entfernung ohne weitere Behandlung bei bis zu 45 % liegt. (Quelle: PubMed)
  • Kortikosteroid-Injektionen:
    • Diese werden häufig eingesetzt, um das Wachstum von Keloiden zu stoppen und das Erscheinungsbild zu verbessern. Kortikosteroide können helfen, Entzündungen zu reduzieren und das überschüssige Kollagenwachstum zu bremsen.
    • In einer Studie wurde gezeigt, dass 70 % der Patienten nach Injektionen eine signifikante Verbesserung der Keloide erlebten. (Quelle: PubMed Central)
  • Laserbehandlungen:
    • Laserbehandlungen, wie der CO2-Laser oder Nd:YAG-Laser, werden eingesetzt, um das Erscheinungsbild von Keloiden zu verbessern, indem sie das Narbengewebe aufbrechen und die Hautstruktur glätten.
    • In einer randomisierten klinischen Studie zeigten 58 % der Patienten nach der Behandlung mit Nd:YAG-Laser eine sichtbare Verbesserung der Keloide. (Quelle: PubMed)
  • Silicon-Gel-Therapie:
    • Silikongele oder -pflaster sind eine bewährte Methode zur Behandlung von Keloiden, da sie helfen, die Haut weich zu halten und das Keloid zu glätten. Diese Behandlung hat in zahlreichen Studien positive Ergebnisse gezeigt.
    • In einer Meta-Analyse wurde festgestellt, dass Silikonbehandlungen in 70 % der Fälle eine Verbesserung der Keloidgröße und -struktur bewirken. (Quelle: National Library of Medicine)
  • Drucktherapie:
    • Nach chirurgischer Entfernung oder zur Behandlung von hypertrophen Narben wird häufig eine Drucktherapie verwendet, um das Risiko eines Rezidivs zu reduzieren. Dies ist besonders bei großen Keloiden hilfreich.
    • Eine Studie zeigte, dass Drucktherapie bei 60 % der Patienten zu einer signifikanten Verbesserung der Narben führte. (Quelle: PubMed Central)

5. Risiken und Nebenwirkungen der Behandlung von Keloiden

  • Rezidive: Auch nach chirurgischer Entfernung besteht immer die Gefahr, dass Keloide wieder auftreten, insbesondere wenn sie nicht mit anderen Therapien wie Kortikosteroiden oder Laserbehandlungen kombiniert werden. (Quelle: Dermatologic Surgery)
  • Nebenwirkungen von Kortikosteroiden: Kortikosteroid-Injektionen können in einigen Fällen Hautatrophie (Verdünnung der Haut) und andere Nebenwirkungen verursachen. Daher ist es wichtig, die Injektionen unter der Aufsicht eines Arztes vorzunehmen.
  • Nebenwirkungen von Laserbehandlungen: Während Laserbehandlungen relativ sicher sind, können sie in seltenen Fällen zu Pigmentveränderungen oder Narbenbildung führen.

6. Wasserstoffperoxid und Keloide

  • Keine wissenschaftliche Unterstützung: Es gibt keine wissenschaftlichen Studien oder medizinischen Empfehlungen, die Wasserstoffperoxid als effektive Behandlung für Keloide unterstützen. Im Gegenteil, die Anwendung von Wasserstoffperoxid kann zu Hautirritationen und einer Verschlechterung des Narbengewebes führen.
  • Risiken von Wasserstoffperoxid: Wasserstoffperoxid kann gesunde Hautzellen schädigen, was zu einer Verzögerung der Heilung und weiteren Entzündungen führen kann. Es wird nicht empfohlen, es auf Keloiden oder empfindlichem Narbengewebe anzuwenden. (Quelle: American Academy of Dermatology)

Fazit

Keloide erfordern eine gezielte und oft kombinierte Behandlung, um ihre Größe zu reduzieren und das kosmetische Erscheinungsbild zu verbessern. Zu den bewährten Behandlungsmethoden gehören Kortikosteroid-Injektionen, Laserbehandlungen und chirurgische Entfernung, während die Anwendung von Wasserstoffperoxid keine wissenschaftliche Grundlage hat und potenziell schädlich sein kann. Es ist ratsam, sich bei der Behandlung von Keloiden immer an einen Dermatologen oder Facharzt zu wenden, um die beste Therapieoption zu wählen.

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Blog

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert